Operation

Die operative Entfernung des Tumors ist beim Enddarmkrebs im Frühstadium die Therapie der ersten Wahl. Ziel ist es, den Tumor dabei möglichst vollständig, d.h. mit einem Sicherheitsrand aus gesundem Gewebe (sogenannte R0-Resektion) zu entfernen. Neben dem Tumor entfernt der Chirurg auch das Hüllgewebe um den Enddarm, das Lymphknoten und Lymphgefässe enthält. Dadurch reduziert sich das Risiko für einen erneuten Tumor an dieser Stelle (Lokalrezidiv).

Um die Naht im Enddarm nach der Operation eine Weile vor allzu starken Belastungen zu schützen, legt der Operateur in den meisten Fällen einen künstlichen Darmausgang (ein sogenanntes Stoma) im Bereich des Dünndarms an. Dazu führt er den Darm an eine Öffnung in der Bauchwand heran und vernäht dort die Darmschleimhaut mit der Haut. Über der Öffnung befestigt er einen auswechselbaren Beutel, der in der Folge den Darminhalt auffängt. Dieser künstliche Darmausgang kann in der Regel nach ein paar Wochen ohne Probleme wieder verschlossen werden.

Sitzt der Tumor zu nahe beim Schliessmuskel oder ist bereits in diesen eingewachsen, kann es notwendig sein, den Schliessmuskel bei der Operation zu entfernen. In diesen Fällen legt der Operateur einen bleibenden künstlichen Darmausgang im linken Unterbauch an. Dank den heute verfügbaren modernen chirurgischen Techniken ist ein bleibendes Stoma jedoch nur noch bei ca. 20% aller Patienten mit Enddarmkrebs notwendig.

Hat der Tumor bereits Metastasen im Bereich der Leber oder Lunge gebildet, werden diese nach Möglichkeit ebenfalls chirurgisch entfernt. Voraussetzung ist jedoch, dass ausreichend funktionsfähiges Leber- oder Lungengewebe zurückbleibt.